Viele gute Fragen

Bevor eine Familie mit einem Welpen gemeinsame Wege geht, gibt es viele Fragen, über die es sich lohnt nachzudenken. Vielleicht haben Sie schon einige durchdacht – vielleicht entdecken Sie hier noch die eine oder andere Anregung.
Weitere Informationen zum Hundekauf finden Sie unter anderem in der Broschüre des österreichischen Bundesministeriums: „Augen auf beim Hundekauf“ (PDF).
__________________________________
🧭 Welche Hunderasse passt zu uns?
Soll es ein ausgewachsener Mischling aus dem Tierheim, ein Welpe aus einem Zufallswurf oder ein reinrassiger Welpe mit Ahnenpass sein?
Welche Eigenschaften werden der jeweiligen Rasse zugeschrieben, und können Sie den Bedürfnissen gerecht werden?
Dies sind persönliche Entscheidungen, die individuell getroffen werden und zur jeweiligen Situation der Menschen passen müssen.
Ich selbst hatte im Laufe der Jahre eine wundervolle Mischlings-Hündin aus dem Tierheim, eine entzückende gerettete Dalmatiner Dame aus Italien, eine sensible reinrassige Beagle Lady mit Ahnenpass und unsere erste Bolonka-Hündin aus einem privaten Zufallswurf.
Inzwischen leben wir mit einem kleinen Haufen Bolonka-Mädels zusammen – unsere Zuchthündinnen kommen aus verantwortungsvoller Zucht mit Abstammungsnachweis und Gesundheitszertifikaten.
Und für jeden dieser Hunde würde ich mich wieder genauso entscheiden!
⏱️ Haben wir genügend Zeit für einen Hund?
Ein Hund braucht Zeit von seinen Menschen. In den ersten Wochen und sein gesamtes Hundeleben lang.
Ein Welpe darf beispielsweise in der ersten Zeit nicht alleine gelassen werden. Er muss sich erst an sein neues Zuhause und seine Bezugspersonen gewöhnen. Zudem kann es eine ganze Weile dauern, bis so ein Zwerg zuverlässig stubenrein ist. Das ist normal!
Sich mit sinnvoller Beschäftigung und Erziehung für einen Hund auseinander zu setzen, nimmt Zeit in Anspruch. Dies mit einem Hund umzusetzen, noch viel mehr!
Manchmal reicht eine kleine Gassi Runde, öfter braucht es größere Strecken zum Sausen und Auspowern und gezielte Trainingseinheiten.
Wenn ich mich für ein Tier entscheide, muss ich mir über seine Bedürfnisse im Klaren sein, dafür Sorge tragen, diesen gerecht zu werden und auch oft Kompromissbereit sein.
🏋🏽♂️ Wer wird den Hunde-Alltag stemmen – pflegen, füttern, spazieren, trainieren, erziehen, zum Tierarzt gehen und Häufchen aufsammeln?
Ehrlicherweise nervt es mich manchmal, dass ich unsere Mädels nach einem ordentlichen Regenspaziergang abduschen, föhnen und bürsten muss. Dies ist notwendig, da unsere Bolonkas durch Wiesenrand und Pfützen sausen dürfen, hundeschmutzig werden und ihr dichtes Fell sonst zu lange dreckig und nass bleiben würde.
Für mich ist es unverzichtbar, Hunde in meiner Nähe zu haben. Der damit verbundene Zeit- und Arbeitsaufwand ist Teil meines und unseres Alltags.
🫡 Sind alle Familienmitglieder mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden?
Manchmal wünschen sich Kinder ganz unbedingt einen Hund.
Ich finde es wunderschön, wenn Kinder mit Tieren aufwachsen dürfen. Vorausgesetzt, die Eltern haben ebenfalls den Wunsch nach einem Tier im Haus.
Kinder können zwar helfen, füttern oder spielen, aber sie tragen nicht die Verantwortung für das Wohl eines Hundes.
💸 Haben wir die finanziellen Möglichkeiten, für alles was nötig ist?
Die Anschaffungskosten eines Welpen (Infos zum Preis unserer Welpen finden Sie unter Welpen Kaufpreis) betragen tatsächlich einen verschwindenden Bruchteil dessen, was über die Zeit von 10 bis 15 Lebensjahren für einen Hund ausgegeben wird.
Geld wird investiert – in hochwertiges Futter, Leckerli zur Belohnung, Schweineöhrchen zum nagen, ein oder zwei Hundekörbchen, ein hübsches Halsband oder ein lustig beschriftetes Brustgeschirr mit passender Leine, eine griffbereite Umhängetasche für Leckerli und Kotsäckchen, geeignete Fellbürsten und Scheren, eine sichere Autobox, einen neuen Gartenzaun, Kurskosten für die Hundeschule, Besuche bei der Hundefriseurin, Routine-Tierarztbesuche, ungeplante tierärztliche Eingriffe, wirksame Mittel gegen Zecken und einiges mehr.
Zudem ist es möglich, dass der schöne Flurteppich die Welpen-Zeit nicht unbeschadet übersteht oder das neue teure paar Schuhe in einem unbeobachteten Moment voller Genuss angenagt wird.
Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer kaufen für ihr Tier notwendige, hübsche, besondere, witzige oder schlichtweg praktische Accessoires – der Markt hält mit Sicherheit ausreichend Möglichkeiten und Ideen dafür bereit.
🌀 Weitere Fragen
- Wie gestalten wir zukünftig unsere Urlaube mit Hund?
- Was, wenn der Hund älter oder krank wird?
- Ist es ok, dass ein Hund manchmal bellt, schmutzig ist oder sein Pfützchen am falschen Ort macht?
- Wissen wir, dass jeder Hund seine eigene Persönlichkeit hat und nicht alles planbar ist?
Um ehrlich zu sein, habe ich mir viele dieser Fragen nicht gestellt, als ich meine erste Mischlings-Hündin recht kurzfristig und spontan aus dem Tierheim mit nachhause genommen habe.
Vielleicht ist das auch gut so. Möglicherweise hätte ich mich sonst dagegen entschieden, sie zu uns zu holen. Und das wäre sehr schade gewesen.
🫠 Wann ist es endlich soweit?
Wenn der Hundekorb bereitsteht und der Abholtermin festgelegt ist, wird es aufregend – besonders auch für Kinder! Namen aussuchen, sich aufs Kuscheln freuen, wer darf den Hund zuerst halten – all das kann für viele große Gefühle sorgen und die Wartezeit endlos erscheinen lassen.
🎉 Und wenn der Welpe kommt?
Die Freude darüber ist bei den Menschen wahrscheinlich riesengroß. Der kleine Zwerg weiß dabei noch gar nicht, was da alles auf ihn zukommt. Vielleicht wird ihm beim Autofahren schlecht oder er macht beim Ankommen vor lauter Aufregung auf den Lieblings-Teppich im Wohnzimmer. Er vermisst wahrscheinlich seine Mutter und Geschwister. Auf jeden Fall ist das alles für ALLE sehr neu und aufregend!
Unsere Leni war beispielsweise von den Eindrücken im Freien in den ersten Wochen so überwältigt und abgelenkt, dass sie einfach keine Zeit hatte, ihre Geschäfte zu erledigen. Die gerichteten Inkontinenz-Unterlagen im Wohnzimmer haben uns diese Phase glücklicherweise sehr erleichtert.
🫴 Welpen erziehen?
Zwei Dinge liegen mir sehr am Herzen, wenn es um das Erziehen eines Welpen geht:
Lassen Sie den Welpen in der ersten Zeit bitte nicht alleine.
Alleine sein zu können wird für Ihren Hund im Alltag wichtig sein, muss aber schrittweise geübt werden.
Auch nachts gehört ein Welpe zu seinem Rudel. Das gibt ihm Sicherheit und lässt das Vertrauen zu seinen Bezugspersonen wachsen.
Ob der Hund im oder neben dem Bett schläft, kommt ganz auf Herrchen und Frauchen und auf die Charakterzüge des Hundes an. Die Entscheidung darüber liegt allein bei Ihnen.
Und schnappen Sie sich eine Portion Geduld und Leichtigkeit. Manchmal kann die Welpen-Zeit sehr anstrengend sein.
Holen Sie sich vielleicht ein bisschen Unterstützung. Lesen Sie ein Buch über Hundeerziehung, tauschen sie sich mit anderen Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern aus oder stellen Sie Ihre Fragen an eine Hundetrainerin oder einen Hundetrainer.
Ich stehe Ihnen auch nach der Zeit der Welpen Abgabe für Fragen sehr gerne zur Verfügung!
Erfahrungen auszutauschen ist gemeinsam leichter als alleine 😊.
🌠 Und sonst?
Kuscheln, spielen, lachen, genießen, viele Leckerli bereit halten, beim Namen rufen üben, „Komm!“, „Sitz!“, „Nein!“, „Aus!“ „Gut!“ und andere Kommandos Schritt für Schritt einüben, geduldig sein, sich ab und zu ein bisschen ärgern, das Herz erwärmen lassen und rein ins Abenteuer „Leben mit Hund“!

